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Was haben ausstrahlende Schmerzen in‘ s Bein mit dem Beckenboden zu tun?

Viele Menschen haben große Probleme mit ausstrahlenden Schmerzen, die von einer Pobacke ausgehen und

bis in ihr Bein ziehen. Diese Schmerzen sind entweder dauerhaft da oder werden zum Beispiel

im Laufe des Tages schlimmer. Sie können auch mit Schmerzen im unteren Rücken kombiniert sein.

Autofahren oder langes Sitzen kann den Schmerz verstärken.

Das Ziehen kann bis in den Oberschenkel, aber sogar auch bis in den Unterschenkel/Fuß gehen und sehr unangenehm und belastend sein. Die Schmerzen variieren und können wie ein Messerstechen sein oder aber auch die ganze Zeit als dumpfe Missempfindung zu spüren sein. Wenn es ganz schlimm kommt, kann auch der Fuß taub oder schwächer werden.

Woher kommt das?

Dafür gibt es 2 mögliche Gründe: Entweder die Bandscheibe zwischen den 4.und 5.Lendenwirbel hat sich verschoben oder- was sicher deutlich häufiger vorkommt- die Ursache liegt in einem Muskel, der den schönen Namen Musculus piriformis hat.

Der „Birnen-Muskel“.

Nur, dass die Birne nicht auf dem Weg in unseren Mund ist, sondern auf einen wichtigen Nerv drückt:

Den Nervus ischiadicus, im Volksmund „der Ischias“, im Bild gelb.

Wie kann das geschehen? Schauen Sie sich das Bild an:

Sie sehen den pinkfarbenen Birnenmuskel, der unter dem großen Po-Muskel (nicht auf dem Bild) sitzt:

Er verläuft zwischen dem Kreuzbein, das ist das vorletzte Stück der Wirbelsäule (das letzte Stück ist dann das Steißbein) und dem Oberschenkel.

Seine wichtigste Funktion ist es, das Hüftgelenk nach außen zu drehen. Wenn Sie mit diesem Muskel ein Problem haben und an sich im Stehen herunter gucken, sehen Sie evtl. dass Ihr Fuß im Stehen nach außen und nicht nach vorn guckt. Ein typisches Zeichen für eine Verkürzung dieses Muskels.

Wieso kommt es zu dieser Verkürzung?

Aus meiner Sicht ist die häufigste Ursache eine Schwäche der tiefen Bauch-, Rücken-und

Beckenbodenmuskeln.

Die Muskeln, die eigentlich dafür zuständig sind, uns aufrecht zu halten.

Wenn diese Muskeln schlapp sind, wie zum Beispiel bei einer/einem typischen „Schreibtischtäter*in“, aber auch in und nach einer Schwangerschaft,  übernimmt der Piriformis zusammen mit den großen Po-Muskeln das Stabilisieren des Körpers. Durch die ständige Mehrarbeit verkürzt er mehr und mehr und drückt die unter ihm liegenden Strukturen platt. Das Ganze nennt sich dann Piriformis-Syndrom.

Und wie bekomme ich das wieder weg, werden Sie sich fragen?

Zum einen mit den richtigen Dehnübungen, zum Beispiel:

Aber auch mit der Selbstmassage durch Bälle oder Faszienrollen oder durch den guten zupackenden Griff der Physiotherapeutin.

Zum anderen aber- und das ist aus meiner Sicht viel wichtiger!!!- durch eine Kräftigung der Tiefenmuskeln: Wenn Ihre Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskeln wieder kräftiger sind, kann sich der Piriformis wieder ausruhen und aufhören, die unter ihm liegenden Nerven und Gefäße abzudrücken.

Denn unter ihm liegt nicht nur der Ischias sondern auch noch der wichtigste Nerv für den Beckenboden, der N.pudendus..

Und der kann dann üble Schmerzen in der Scheide/Schamlippen, im Damm, im Hoden, Peniswurzel und in der Harnröhre machen. Aber dazu in einem anderen Artikel mehr….

Was können Sie jetzt sofort tun, dass es besser wird?

  1. Den Po loslassen. Achten Sie darauf, ob der Po bei Ihnen angespannt ist, wenn Sie stehen, sitzen oder liegen.
  2. Die Füße gucken im Stehen nach vorne, nicht nach außen.
  3. Das Gewicht des Körpers weiter nach vorne bringen und nicht auf den Fersen stehen.

Mein Beckenbodenkurs hilft Ihnen auf ganz natürlichem Weg den Beckenboden, Rücken und Bauch wieder fit machen, damit die Ursache für die Schmerzen verschwindet.

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